Als externe Fachleute wurden Reinhard Diehl, Geschäftsführer des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, sowie Michael Hahl, als Geotourismus-Experte projektbezogener Mitarbeiter der ARGUS concept, hinzugezogen. Die Referate und der anschließende Austausch näherten sich dem Thema Geotourismus aus verschiedenen Blickwinkeln und machten unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten deutlich. Zentrale Fragen ergaben sich auch aus der Überlegung, ob ein tourismuswirtschaftlicher Ausbau der Geopotenziale mit oder ohne Geopark-Zertifizierung vorstellbar wäre und wie weiträumig eine grenzüberschreitende Inwertsetzung denkbar sei. - Ein Fokus also, wie er sich in allen Regionen stellen dürfte, die sich mit einer spezifischen thementouristischen Inwertsetzung beschäftigen.

Um die Auswahl von geotouristischen Angeboten zu strukturieren, wurde ein Typisierungsansatz von Andreas Megerle aufgegriffen, welche die Vielfalt des geologischen Erbes in drei entwicklungsfähige Typen von Geopotenzialen unterteilt und diesen jeweils spezielle Perspektiven für ein passendes Landschaftsmarketing zuordnet. Hahl ergänzte diese Typisierung mit regionalen Beispielen und hob hervor, dass es bei einer geotouristischen Inwertsetzung nicht zuletzt um eine attraktive und kommunizierbare Leitbildfindung gehen müsse. Für die betreffende Teilregion des Saar-Nahe-Beckens schlug der Impulsvortrag insbesondere die Themen "Bergbaufolgelandschaft" und "Fundzentrum der Achate" vor, geotouristische Facetten also, die in Freisen bereits aktuell herausgegriffen und entwickelt werden, beispielsweise mit dem projektierten Achatweg am Hellerberg.
Schließlich wurde das Thema Geotourismus in Bergbaufolgelandschaften aufgegriffen und anhand von Beispielen aus anderen ländlichen Regionen beleuchtet, etwa mit einem Themenweg im renaturierten und rekultivierten HeidelbergCement-Steinbruch Nußloch-Baiertal südlich von Heidelberg. Dass Besucherangebote wie "Schürfen von Mineralien oder Fossilien" für eine geotouristische Entwicklung zwar einerseits erfolgversprechend sein können, andererseits aber behutsam umgesetzt und angemessen beworben werden müssen, um dem Nachhaltigkeitsgedanken und dem Anspruch eines zukunftsfähigen Ressourcenschutzes gerecht zu werden, wurde im Vortrag angesprochen und auch in der anschließenden Diskussion noch einmal aufgegriffen. Zu guter Letzt zeigte Michael Hahl einige konkrete Perspektiven und mögliche Fragestellungen auf, die für eine interregionale Geotourismus-Entwicklung im St. Wendeler Kreis und im benachbarten Landkreis Pfälzer Bergland aufgegriffen werden könnten.
Achim Später von ARGUS concept stellte im Anschluss neue geotouristische Produktentwicklungen in Freisen vor und moderierte die weiteren Kurzvorträge und Diskussionen.
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