19. Januar 2009

Ferdinandsdorf, Galmbach, Rineck

Verschwundene Dörfer im Odenwald
Ein Vortrag von
Michael Hahl M.A., Geograph
Sonntag, 25. Januar 2009, 19 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus
Limbach-Wagenschwend

Der Odenwald hat Atmosphäre; er ist faszinierender Naturraum und sagenhafter Schauplatz der Kulturgeschichte. In diesem Landstrich flossen niemals Milch und Honig, auch wenn die Menschen vergangener Jahrhunderte hart an ihrem täglichen Auskommen arbeiteten.

Der Vortrag wirft ein Licht in die Zeit nach 1800, als einige Dörfer aufgegeben wurden und etliche Bauern oder Heimatlose ihr Überleben nur noch in der Amerikaauswanderung oder Umsiedlung in wenig bessergestellte Nachbargemeinden suchen konnten. Die Geschehnisse in den verschwundenen Ortschaften Ferdinandsdorf, Rineck und Galmbach – heute Eduardsthal – werden erläutert. In vielen Fällen war die Ortsauflösung auch im Sinne der Dorfbewohner, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive mehr sahen; manchmal aber war die Umsiedlung nicht ganz freiwillig, für die Betroffenen jedoch unabwendbar.

Warum die Dörfer wüstgefallen sind und wie sich die einzelnen Wüstungsgeschichten unterscheiden, welche Überlebensstrategien verfolgt, welche Chancen vertan wurden oder was ein gigantischer Vulkanausbruch auf den Sunda-Inseln im Jahr 1815 mit der einstigen Armut im Odenwald zu tun hat – alles das wird in der power-point-Präsentation erläutert. Die Spuren der wüstgefallenen Dörfer haben einen festen Platz in den historischen Annalen und zeugen von Menschenschicksalen in schwieriger Zeit: Der Rückblick auf Ortsauflösung, Umsiedlung und Auswanderung ist auch eine Geschichte des Odenwaldes.

Sonntag, 25.01.2009, 19:00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Wagenschwend / 4,00 Euro, Vereinsmitglieder 3,00 Euro


(Foto: Herbstlicher Besuch im Eduardsthal; Copyright: M. Hahl 2008)

Schön, wenn ein Vortrag begeistern kann: 220 Zuhörer kamen nach Wagenschwend, um mch auf eine Reise durch die verschwundenen Dörfer zu begleiten!

Keine Kommentare: