11. April 2007

Mantel Plumes - heiße Zungen aus der Erdtiefe

Auf dem Planeten Erde ist bekanntlich alles in Bewegung, sogar die Wissenschaft der Erde, die Geologie, die sich mit so manchen dynamischen, längst nicht abschließend geklärten Forschungsfragen beschäftgt: Auch das Konzept der Mantel Plumes ist ein heiß umforschtes Feld zeitgemäßer Geowissenschaft.

Mantel Plumes bestehen aus partiell aufgeschmolzenem Erdmantel-Material, das etwa 200°C heißer ist als das umgebende zähflüssige Mantel-"Gestein". Diese thermische Abweichung ist beispielsweise aus Erdbebenwellen messbar, die sich im heißeren Mantel langsamer fortpflanzen. Grund des Aufsteigens der Mantel Plumes liegt entweder in ihrer Zusammensetzung und Dichte oder ist thermisch bedingt. Etwa 10 % des Wärmeverlustes der Erde wird auf aufsteigende Plumes zurückgeführt. Mantel Plumes bilden sich entweder an der Mantel-Kern-Grenze oder in der Nähe der Grenze zwischen oberem und unterem Mantel bei rund 660 km Erdtiefe.

Ungeklärt ist noch so manches rund um die Plumes, beispielsweise ob sie kontinentale und ozeanische Platten auseinander drücken können und damit auch als Antriebsmechanismus für die Plattentektonik in Frage kommen. Die Größe der Mantel Plumes kann sehr unterschiedlich ausfallen. Man findet sie sowohl unter der Eifel als auch unter dem Supervulkan Yellowstone Nationalpark.

Gerade auf dem Fachbuchmarkt erschienen ist ein prallgefülltes und multidisziplinäres Buch, das auf 500 Seiten und für "gerade mal" 160 Euronen die brandheißen News der Plume-Forschung wiedergibt: Mantle Plumes. A Multidisciplinary Approach.


Hier finden Sie noch eine Mantel Animation.

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